Dienstag, 22. Mai 2012

Von Wetterfeen und Stefan Raab

Sag mal, bloggst du eigentlich noch? Wo bleibt deine Schreibwut? Wir wollen etwas lesen...!

Okay, okay, ich schreib ja schon! ;)
Ich weiss, ich habe meinen Blog schon gleich zu Beginn arg vernachlässigt, aber die SAT gab dann doch deutlich mehr zu tun als ich am Anfang gedacht hatte! Doch alles der Reihe nach.

Zu Beginn der ersten Woche wurden wir zuerst freundlich von unseren Insturktoren und unserem Head of Training begrüsst, Einführungen wurden abgehalten, Verträge unterzeichnet, Richtlinien und Eckdaten abgesteckt und Unklares aufgeklart. Auch wir Schüler mussten uns in der ersten Woche geschätzte zwölf mal vorstellen (für jedes Fach mindestens einmal...). Administratives wurde schnell geregelt, genau wie die begehrte Uniformausgabe (verbreitete Frage: wie bindet man nochmal eine Krawatte?) und der Erhalt der berühmt-berüchtigten Schulmaterialkiste (blaue Ikea-Kiste und ein Crew-Bag, randvoll gefüllt mit Büchern und Materialien für den Unterricht, wiegt geschätzte 25kg).

Schon am zweiten Tag wurde uns klar, dass die Schule sehr wohl viel Spass macht und mindestens genau so lehrreich ist, aber auch viel von den Schülern verlangt. Ein typischer Unterrichtstag dauert von 08:15 - 17:40, wobei meist ein bisschen gekürzt wird... effektiv "Feierabend" ist oft doch schon um 17:00. "Feierabend" ist dabei eher beschönigt gesagt, denn um im Unterricht am Ball zu bleiben, muss auch abends noch fleissig weitergebüffelt werden. Wer den Stoff der letzten Stunden bis zur nächsten nicht repetiert, hat arge Schwierigkeiten mit dem Stoff mitzukommen und alles zu verstehen. Der erste umfassende Test kommt schon in 4.5 Wochen!

Der Stoff selber ist meiner Meinung nach meist sehr interessant und meist praxisbezogen, was das lernen deutlich angenehmer macht als beispielsweise im Gymnasium. Auch die Instruktoren sind aus einem anderen Holz geschnitzt als der Otto-normal-Lehrer, einige Fliegen selber auch bei Swiss oder sind zu mindest in ihrem Fach absolute Kenner, einige sind von ihrer Materie so begeistert, dass sie beim erklären oft selber ins schwärmen geraten. Auch eine Überraschung gab's für uns - keiner hat erwartet, dass wir bei der Wetterfee von SF1 den Meteorologieunterricht geniessen dürfen!

Alles in allem lässt sich sagen, dass ich die Zeit an der SAT bis jetzt sehr geniesse, auch wenn sie sehr fordernd ist. Die Schule gibt wie gesagt alleine schon genug zu tun, und wer daneben noch ein soziales Umfeld pflegen möchte, braucht ein gewisses planerisches Talent!
Auch unsere Klasse ist sehr angenehm, obwohl (oder, weil?) wir ein bunt durchmischter Haufen Schweizer und Deutsche zwischen 20 und 32 sind und auch alle aus verschiedensten Berufsgruppen kommen (Spektrum reicht von Architekt und Biolaborant bis zu Abrissarbeiter und Informatiker). Dennoch verstehen wir uns prächtig, so prächtig, dass sich bereits langsam erste Klasseninterne-WGs herauskristallisieren (so auch meine zukünftige)!

So, das wars für's erste... Ach, Stefan Raab war ja noch!
Dass der Unterricht nicht immer nur auswendig lernen ist sondern auch abwechslungsreich, zeigt sehr schön das folgende Video, welches wir heute in Human Performance zum Thema G-Belastung geschaut haben:

http://www.myspace.com/video/jessy/raab-in-gefahr-kunstflug/33900478

Mittwoch, 2. Mai 2012

Magic

Fünf Tage noch bis Kursbeginn... und es ist viel los!
Nach der anfänglichen Euphorie fängt nun (ok, immer noch euphorisch) bereits die Vorbereitung auf die Schule an. Schon vor Beginn wollen viele Dokumente mit allgemeinen Infos, Vorstellung der Instruktoren und Mitarbeiter, Regeln und Eckdaten gelesen werden. Auch unseren Stundenplan für die nächsten sieben Wochen haben wir erhalten - volles Programm!
Durch den kurzfristigen Kursbeginn wird einiges auch anspruchsvoll - beispielsweise die Wohnungssuche. Das Angebot ist breit, von klein-WGs, die einen Mitbewohner suchen, aber mindestens für 6 Monate, bis hin zu solchen, die für ein 17-Quadratmeter-Zimmer 1'800.- pro Monat verlangen, ist alles vorhanden. Schlussendlich hatte ich Glück und kann von einem Freund ein Zimmer übernehmen, schön gelegen, mitten in Zürich, zu einem anständigen Preis... praktisch!

Weiter galt es, Fachtests in Physik, Mathe und Geometrie abzulegen. Diese bestanden aus 17-27 Fragen, werden online ausgefüllt und sind auch mit etwas eingerostetem Gymnasium-Wissen schaffbar (zum Glück!).

Alles richtet sich langsam auf die neue Schule aus: Facebook-Gruppen werden gegründet (erstaunlich, wie viele Flugzeuge sich in den letzten Tagen auf Profilbildern o.ä. eingefunden haben!), Pendelgemeinschaften gegründet, über Abkürzungen spekuliert, Klassenlogos diskutiert, umgezogen und angefreundet.

In den nächsten sieben Wochen werden wir also in Fächern wie Airframe & Systems, Air Law & ATC Procedures, Powerplant, Human Performance und Navigation die Schulbank drücken. Ich freue mich sehr darauf... hoffentlich wird's informativer als auf dem Bild, welches mir heute begegnet ist: